Freitag, Juni 29, 2007

S-Bahn diss >> Runde II

Sehr geehrter Herr Kom,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Wir haben es als Beschwerde aufgefasst und die Sicherheitskräfte um eine Stellungnahme gebeten. Da dies schon wegen des Schichtdientes einige Zeit in Anspruch nahm, erst heute meine Antwort.

Die Sicherheitskräfte konnten sich an den Vorgang erinnern. Nach ihren Aussagen sind sie bereits von Kindern auf die Dame angesprochen worden, da die Kinder den Eindruck hatten, dass die Dame hilfsbedürftig sei. Die Sicherheitskräfte sprachen die Dame an; dabei konnten sie erkennen, dass die Dame in einem leicht berauschten Zustand war. Atemnot war für die Sicherheitskräfte nicht erkennbar. Die Frau reagierte auch auf Fragen und war in der Lage, selbständig zu stehen. Insofern hatten die Sicherheitskräfte auch keine Veranlassung, einen Rettungswagen zu alarmieren. Da die Frage nach einem Fahrausweis verneint wurde, wurde eine Fahrpreisnacherhebung eingeleitet. Dazu sind die Sicherheitskräfte befugt und verpflichtet. Aus diesem Grunde wurde der Personalausweis verlangt, der auch von der Dame ausgehändigt wurde.

Grundsätzlich wird die weitere Bearbeitung auf dem Bahnsteig vorgenommen, schon aus Gründen des Datenschutzes. Da Sie ebenfalls mit ausstiegen und auch in der Nähe der Dame verblieben, entstand bei den Sicherheitskräften der Eindruck, dass Sie mit der Dame bekannt seinen. Deshalb auch bei Ihnen die Fahrkartenkontrolle.

Sehr geehrter Herr Kom, bei der Befragung der Sicherheitskräfte haben wir uns das Notizbuch zeigen lassen. NPD-Aufkleber konnten wir nicht erkennen. Der Mitarbeiter, der im übrigen bereits seit vielen Jahren als Sicherheitskraft für die S-Bahn Berlin tätig ist, weist dies auch entschieden zurück. Die Mitarbeiter verfügen über viel Erfahrung im Umgang mit Fahrgästen, insbesondere mit Fahrgästen, die erkennbar unter Rauschmitteleinfluss stehen. Dies war hier offensichtlich der Fall. Sie sind bisher nie in den Fokus von Beschwerden oder gar in den Verdacht schlechter Arbeitsleistung geraten. Insofern sehen wir auch keinen Grund, arbeitsrechtliche Maßnahmen einleiten zu lassen. Wir haben Ihr Schreiben aber ausgewertet, um im Dienstunterricht erneut auf den Umgang mit Fahrgästen - egal in welchen Situationen - hinzuweisen zu lassen.

Wir haben auch den Triebfahrzeugführer zum Vorgang befragt. Er bestätig dem Grunde nach die Äußerungen der Sicherheitskräfte.

Mit freundlichen Grüssen
E. Karau
Sicherheitsberaterin
DB Mobility Stadtverkehr
S-Bahn Berlin GmbH
Invalidenstraße 19
10115 Berlin
Arcor: 999- 43982 Telekom: (030) 297-43982, Fax (030) 2844536982
E-Mail: Ellen.Karau@s-bahn-berlin.de

Mittwoch, Juni 27, 2007

Sehr geehrte Damen und Herren der S-Bahn Berlin GmbH,

ich bin am 27.6.2007 um 14:09 auf dem Bahnhof Wollankstraße Zeuge folgenden Geschehens geworden:

Um 14:00, etwa auf der Höhe von Alt-Reinickendorf, bemerkte ich eine junge Frau. Sie lag bäuchlinks auf der "3er-Bank" des 2.Wagongs in Fahrtrichtung rechts. Sie schien schwehr Luft zu bekommen und war nicht ansprechbar, trotz lauten Rufens, und "an-den-Arm-fassens". An der nächsten Station (Schönholz) sprach ich den Zugfahrer an und bat ihn um Rat. Dieser jedoch entgegnete mir ich solle sie aus dem Zug schaffen (Zitat Zugfahrer)und er könne nichts tun, da er allein den Zug zu fahren hätte.
Daraufhin wante ich mich ihm ab und sah im hinteren Teil der Bahn zwei Sicherheitsbeamten der S-Bahn Berlin GmbH. Nach dem ich sie herrangerufen hatte, sie reagierten nicht auf mein eindeutiges Winken, bat ich sie, jener Frau zu helfen. Jedoch bestand deren Hilfe einzig und allein darin, sie grob aufzurichten, anzuschrein und ihren Personalausweis zu fordern. Sie übergab ihn und wurde danach nach ihrem Fahrausweis gefragt. Die sichtlich verwirrte und noch immer weinende Frau wusste nicht zu antworten und wurde von den Sichereitsmenschen aus der Bahn gebeten (Wollankstraße, 14:09). Das heißt, sie wurde viel mehr genötigt. Nun namen einer von ihnen ihre Personalien auf und schrieb ihr einen solchen Zettel aus, wie jenen, den man bekommt, wenn man beim Schwarzfahren erwischt wird. Dies war die letzte Hilfeleistung, die er ihr erbrachte.
Daraufhin kamen beide Herren zu mir und fragten mich nach meinem Fahrausweis.Icherwiederte ihm zuvor, ob es seine Art sei Menschen durch Fahrusweiskontrollen Hilfe zu leisten. Er wiederholte jedoch nur seine Forderung nach meinem Ausweis. Ich zeigte ihn ihm und erbat eine Antwort von ihm. Er jedoch zeige sich sichtlich belästigt und sprach:" Mir geht es auch mal schlecht und keiner hilft mir". Ist das ein Grund Hilfeleistung zu verweigern? Ich sprach ihn auf seine Dienstnummer an und er fragte mich höchst sakastisch, ob ich denn lesen könne. Damit ich mir jene Nummer noch aufschreiben könne, kramte er mir einen Zettel aus seinem Notizbuch mit einem A6 großen NPD Aufkleber und meinte kaltschnäuzig: "Einen Stift habe ich nicht, Tut mir leid"
Er stieg zusammen mit seinem Kollegen in die S25 nach Henningsdorf um 14:23 ein und schien sich noch weiter über das Geschehen zu eschoffieren.
Leider habe ich die Nummer nicht im Kof behalten, bzw bin mir nicht Sicher ob es wirklich die 2364 war.
Ich möchte mich hiermit also sowohl über den Zugführer, sowie insbesondere über jenen Sicherhitsangestellten mit Häftigkeit beschwehren und Frage Sie:

Wie lautete seine Nummer und an wen Wende ich mich um meine Beschwerde nochmals schriftlich einzureichen?

Vielen Dank für ihre Auskunft
Johan Kom