hm genau genommen beides, liebe L..
Irgendwie stelle ich fest, das sich die Dicke meiner Arme verändert und es mir schwerfällt länger als 5 min zu klatschen. Das habe ich gestern im Theater gemerkt, in das Katalin und ich gegangen sind. Wir hatten uns nun zwei Nächte lang gesehen, haben nebeneinander zu schlafen versucht und beide schlecht dabei geschlafen. Wie merkwürdig. Vielleicht sind es die Umstände? Die jeweils viel zu warmen Stuben, die zu helle Laterne, der Mangel an Raum, der uns von unseren eigenen, sich umschließenden Körpern ergab. Wie seltsam es ist, nicht einschlafen zu können, weil wir einerseits nicht Aufhöhren uns doch noch ein wenig an den Armen zu streicheln. Wenige, angedeutete Berührungen und dann dass in sich wiegen und den Rau gemeinsam zu füllen, den das Bett uns gibt. Dabei aber unruhig zu werden, sich drehen zu wollen und dabei auch den anderen Menschen zu wecken, ihn bewegen zu lassen und so eine Kaskade des Drehens und Wendens bis hinter den Horizont der REM-phasen. Vielleicht ist es nur diese Schlaflosigkeit, die die letzten zwei Nächte mit sich brachten.
Vielleicht und da bin ich mir sicher, dass es eigentlich kein vielleicht ist - kommt mehr noch hinzu. Ich bin sehr unruhig L.. Sehr. Ich kenne das nur selten von mir. Ich erlebe mehrmals am Tag, wie ich auf einen Schlag mich aufgewühlt - ja manches Mal sehr aufgelöst auffinde. Am Tisch bei Freunden, beim Spaziergang, in den Straßenbahnen dieser Stadt, im Metronom. Ich habe etwas Angst, das jene große Traurigkeit zu mir zurück findet, die ich doch füllte mit Selbstfindung
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Verbandsmaterial und langen, ruhigen Spaziergängen.
Vielleicht ist es das Reisen, das mich nicht zur Ruhe kommen lässt? Vielleicht ist es auch eine dieser Ahnungen, die mich heimlich in den Augenblicken meiner Auflösung aufsuchen. Keine schönen Ahnungen, leider.
L., ich weiß in diesen Tagen oft nicht, was mit mir geschieht. Mal wie gelähmt, mal wie lahm vor Aufwühlung mal Lahm vor stille.
Ja, ich beginne mir Sorgen um mich zu machen.
Gleichsam sind sie so stark wie nie. Diese Momente, in denen die Liebe zum Leben, zu den (speziellen) Menschen, zum Sein aus mir strahlt. In der Tram zu sitzen und nicht anders zu können, als zu lachen.
Diesen Augenblick, wenn ich an meinem Bauwagen lehne und so unendlich froh bin mein kleines Heim zu haben. So fern ab vom Städtisch-gesellschaftlichen Wahn.
Ich spüre wie voll mein Leben ist; wie schön es leuchtet. Ich bin sehr zu frieden, in diesen Zeiten. Und Ich kann mich nicht erinnern je so derartig zufrieden gewesen zu sein.
Nur dann, wie aus einem heiteren Himmel ist sie wieder da. Diese aufwühlende, gestaltlose Unruhe.
Sag mir, soll ich ihr nachgehen? Soll ich hinabsteigen und mich ihr hingeben und sehen, was ich finde?
L. vielleicht ist es doch auch nur das ende der Welt, dass sich mit so viel kraftvoller Energie ankündigt?
Manchmal - sage ich - ist's komisch.
Was woogt in deinem Herzen?
Donnerstag, Januar 05, 2012
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